Weinheim, die 43.000-Einwohner-Stadt im Nordwesten Baden-Württembergs und zugleich Wohnort der SPD-Politikerin Stella Kirgiane-Efremidis, war am Wochenende Schauplatz des NPD-Parteitags. „Wir haben kein Platz in unserer Mitte für Nazis“, so der Standpunkt der griechischstämmigen Kommunalpolitikerin, die im Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen als SPD-Bundestagskandidatin seit einem halben Jahr eine neue politische Heimat gefunden hat. In Weinheim nahm sie nun -abseits des Wahlkampfs- eine zentrale Rolle im Protest gegen den NPD-Parteitag ein und organisierte vor Ort den friedlichen Widerstand mit.
Ein Bündnis aus Parteien und Vereinen hatte an Samstag und Sonntag zu Kundgebungen gegen das Treffen aufgerufen – die SPD-Bundestagskandidatin war mitten drin und hautnah dabei. „Ich war natürlich etwas beunruhigt, als ich über Spiegel online die ersten Meldungen aus Weinheim las“, so der SPD-Kreisvorsitzende Alexander Maute, der zugleich den Wahlkampf der Bundestagskandidatin organisiert. „Wir waren noch am Freitag gemeinsam beim Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“, auf der Volksbankmesse in Balingen unterwegs – vom NPD-Parteitag hatte sie mir nichts erzählt“.
Umso überraschter war Maute dann auch, als er über Facebook die erste Bilder aus Weinheim erhielt: „Da stand Stella, umringt von Protestlern und Polizeieinheiten, und schien als Wortführerin dieses friedlichen Protests zu agieren“. Ein Großaufgebot der Polizei hatte den Versammlungsort - eine Gaststätte im Ortsteil Sulzbach - großräumig abgesperrt. „Ich hätte eigentlich wissen müssen, dass Stella bei solch einem Protest keine stumme Mitläuferin ist, sondern an zentraler Stelle der Demonstration eine starke Stimme verleiht.“
Und deshalb war der SPD-Kreisvorsitzende auch froh, dass die Demonstrationen ohne größere Zwischenfälle für die beteiligten Protestler verliefen. „Man weiß ja nie, wie solch ein Protest ausgeht und ob die Situation nicht auch eskaliert“, so Maute. Der SPD-Kreisverband Zollernalb war sehr stolz auf seine Bundestagskandidatin, die einmal mehr in ihrem politischen Leben Zivilcourage bewies und für eine gute, wichtige Sache auf die Straße ging.
