Im Schulterschluss: Genossinnen und Genossen wehren sich gegen Schließung der Albstädter Notfallpraxis
Jetzt erst recht: Die SPD Zollernalb kämpft weiter für die Albstädter Notfallpraxis. Diese steht seit dieser Woche offiziell auf der Streichliste der Kassenärztlichen Vereinigung. Im Zollernalbkreis sammeln die Genossinnen und Genossen seit Tagen Unterschriften – mit breiter Unterstützung aus der Bevölkerung. Außerdem hat der SPD-Kreisverband eine Online-Petition gestartet. Diese verzeichnete innerhalb von kurzer Zeit mehr als 2500 Unterschriften.
Die Schließung der Notfallpraxis Albstadt wäre nach Ansicht der SPD Zollernalb fatal. Im Notfall schnell zum Arzt – genau dafür sind die Notfallpraxen da. Jetzt sollen weitere 17 Notfallpraxen im Land geschlossen werden – darunter unsere Praxis in Albstadt. Das wäre ein nie dagewesener Kahlschlag in der ambulanten Versorgung in Baden-Württemberg und für unsere Raumschaft. Damit hätte die KVBW innerhalb von 18 Monaten 30 Prozent aller allgemeinen Notfallpraxen im Land geschlossen.
Der SPD Bundestagsabgeordnete Dr. Martin Rosemann besuchte den SPD Ortsverein in Bisingen und berichtete aus Berlin. Dort sind es nicht nur wegen den Landtagswahlen turbulente Zeiten, auch die Arbeit mit drei so unterschiedlichen Parteien, verlangt von den Abgeordneten eine Menge an Kompromissen. „Das ist nicht immer ein Vergnügen, da wird schon hart gerungen und manchmal platzt auch der Kragen, wenn eben diese Kompromisse kurz danach in Frage gestellt werden“, so Martin Rosemann.
Bei der Bildung der Koalition 2021 waren sich alle einig, dass massive Investitionen für die Infrastruktur, die über Jahre vernachlässigt wurde, notwendig sind. Dann kam der Krieg in der Ukraine mit all seinen Auswirkungen. Kein Land war so abhängig vom russischen Gas wie Deutschland. Der Koalition gelang es mit Gaspreisbremse , Strompreisbremse usw. die Stabilität zu erhalten. Allerdings gab es danach andere Prioritäten für die Ausgaben, allen voran unsere Bundeswehr, die Ukrainehilfe usw. Ausgaben mussten umverteilt werden.
Die vielzitierte Brandmauer demokratischer Parteien gegen die AfD: Nach Ansicht der SPD Zollernalb ist sie im Zollernalbkreis Geschichte. Eine Mehrheit im Kreistag hat es in der jüngsten Sitzung am Montag ermöglicht, dass ein Vertreter der AfD zum dritten stellvertretenden Vorsitzenden des Kreistags gewählt wird. Für die SPD Zollernalb steht fest: Das war ein schlechter Tag für die Demokratie im Landkreis.